Sie sind hier: Startseite » WORT » LYRIK

Der Wahnsinn

Der Wahnsinn kommt auf leisen Sohlen,
drückt sich, schleicht sich ganz verstohlen
in dein Hirn
in deine Birn
hinter die Stirn.
Dort krempelt er die Ärmel auf
und grabt dir dein Bewußtsein auf
wie ein Wurm
ein dicker Wurm
und plötzlich ... STURM
DER GEFÜHLE
TOSENDE BRAUSENDE
ABER ABERTAUSENDE
STÖSSE FÜHLST DU
"AUFHÖR´N" BRÜLLST DU
NAGENDE JAGENDE BRODELNDE KOCHENDE
PEITSCHENHIEBE
ENTFESSELTE TRIEBE
SCHÜTTLEN DICH UND BEUTELN DICH
ZERREISSEN UND ZERFETZEN DICH
Kleine Fetzen deines Ichs
sie schweben wie verkohlter Ruß
an dir vorbei ins Nichts herab
und neben die der Wahnsinn sagt
ich muß ich muß ich muß ich muß
DICH KRIEGEN, ICH MUß DICH HABEN

ICH WERDE SIEGEN,DICH UNTERGRABEN,
EIN PRISERL ALPTRAUM, EIN BISSERL SCHMERZ
DIE FALLTÜR AUF, DANN GEHT ES ABWÄRTS ABWÄRTS
LIEGST DU DA UND WINDEST DICH,
DER SCHMERZ VERBRENNT DICH INNERLICH
Schon umfaßt die kalte Hand das Herz und die Gedärme
schon beginnt die schwarze Nacht, da fühlst du plötzlich
Wärme ..
Ein Laut entringt sich deiner Kehle
es ist der Schrei aus deiner Seele,
und plötzlich Licht durch dickverschwoll´ne Lider
und ein Gesicht senkt sich auf dich nieder
weiß und heiß ein weißer Kreis
um den Kopf und Augen
helle Augen saugen
sich an deinem Denken fest
bis dich deine Angst verläßt.
ruhig streicht die kühle Hand
über die Stirn
über die Stirn
des armen Irr´n.

Wahnsinn liegt in dir begraben,
seit sie dich eingeschlossen haben
sitzt du da und wartest bis
das Licht sich zwängt in dein Verlies...